Unterfranken, 17. September 2004
Uni Würzburg: "Provinz-Uni in der Provinz"
Leserbrief zum Artikel „Auf dem Weg zur Provinz-Uni?“ im Main Echo
Karsten Klein
Bildungspolitischer Sprecher FDP Unterfranken
Mitglied des studentischen Konvents der Universität Würzburg
„International in der ersten Liga spielen“, so lautete das Ziel des Eckpunktepapiers der bayerischen Hochschulleiter. Nur wer darf mitspielen und wie sind die Regeln. Das sind noch offene Fragen. Dabei steht es außer Frage, dass Bayern und Deutschland im Bildungsbereich international wieder Spitze werden muss, will man die Gesellschaft in der jetzigen Form erhalten.
Die erste Maßnahme um dieses Ziel zu erreichen, die die bayerische Staatsregierung nach ihrem Anritt getroffen hat, ist dem Bildungsbereich weniger Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Erst auf Grund dessen kam der Prozess hochschulübergreifend und bayernweit ins Rollen, aus dem im Juli das Papier „Vision UniBay 2010“ hervorgegangen ist. Dabei handelt es sich bei dem jetzt angepackten um einen Prozess, der über zehn Jahre verschlafen wurde und der eigentlich nichts mit den Einsparungen der Landesregierung zu tun haben sollte. Studierende profitieren nicht von einem breiten Angebot an Fachrichtungen, sondern von einem breiten Angebot in den Fachrichtungen. In großen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften ist das Angebot aber schon seit Jahren an der Universität Würzburg äußerst eingeschränkt.
Der Sinn einer „Volluniversität“ erfüllt sich zudem nur, wenn die Fakultäten untereinander im Austausch stehen und interdisziplinäre Angebote eröffnen. Auch das wird leider an der Universität Würzburg kaum praktiziert. Der Prozess, der vor allem durch den neuen Präsidenten Professor Dr. Axel Haase angeschoben wurde, ist durchaus zu begrüßen. Die Stärken- und Schwächenanalysen ergeben einen Überblick darüber, was die Universität in Stande ist zu leisten. Die bayernweite Zusammenführung deckt überholte Strukturen auf.
Freilich sind Ideen die Universität Würzburg zu einer „zentralgesteuerten Nebenstelle“ abzustufen grotesk. Befinden wir uns doch im internationalen Wettbewerb mit Hochschulen, die einen höheren Autonomiegrad aufweisen, als die unsrigen. Zugegeben könnte es jedoch in das Konzept der bayerischen Staatsregierung passen, die ja nur auf Bundes- und europäischer Ebene Zentralismus ablehnt und man des Öfteren den Eindruck hat, als Provinz angesehen zu werden. Nötig wäre jedoch eine Ausweitung der Autonomie.
Die Einsparungen auch im Hochschulbereich hingegen stehen nicht nur im Widerspruch zu den Wahlkampfversprechen, sondern sind auch Ausdruck dafür, dass die CSU die Anforderungen der aktuellen Bildungslage nicht erkannt hat. Die Landesregierung plant Einsparungen in Höhe von 2,5 % im Schulbereich und gar 5 % im Hochschulbereich. Der aktuell erschienene Bildungsbericht der OECD macht aber deutlich, dass in Deutschland zu wenig für Bildung ausgegeben wird. Bayern liegt gar unter dem Bundesschnitt. Unter solchen Bedingungen dürfte an die Erhebung von Studiengebühren nicht gedacht werden.
Gleiches gilt für die Anzahl der ausgebildeten Akademiker. Auch hier ist Deutschland als Wissensstandort unterdurchschnittlich. Bayern liegt gar innerhalb Deutschlands auf dem letzten Platz. Das Ganze speist sich in Bayern aus einem falsch verstandenen Elitegedanken. Auf Grund dessen die Staatsregierung das Bildungssystem in Bayern nicht darauf auslegt, den Menschen zu helfen ihr Potenzial zu entwickeln, sondern sie durch ein fragwürdiges Sieb zu drücken.
Die erste Maßnahme um dieses Ziel zu erreichen, die die bayerische Staatsregierung nach ihrem Anritt getroffen hat, ist dem Bildungsbereich weniger Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Erst auf Grund dessen kam der Prozess hochschulübergreifend und bayernweit ins Rollen, aus dem im Juli das Papier „Vision UniBay 2010“ hervorgegangen ist. Dabei handelt es sich bei dem jetzt angepackten um einen Prozess, der über zehn Jahre verschlafen wurde und der eigentlich nichts mit den Einsparungen der Landesregierung zu tun haben sollte. Studierende profitieren nicht von einem breiten Angebot an Fachrichtungen, sondern von einem breiten Angebot in den Fachrichtungen. In großen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften ist das Angebot aber schon seit Jahren an der Universität Würzburg äußerst eingeschränkt.
Der Sinn einer „Volluniversität“ erfüllt sich zudem nur, wenn die Fakultäten untereinander im Austausch stehen und interdisziplinäre Angebote eröffnen. Auch das wird leider an der Universität Würzburg kaum praktiziert. Der Prozess, der vor allem durch den neuen Präsidenten Professor Dr. Axel Haase angeschoben wurde, ist durchaus zu begrüßen. Die Stärken- und Schwächenanalysen ergeben einen Überblick darüber, was die Universität in Stande ist zu leisten. Die bayernweite Zusammenführung deckt überholte Strukturen auf.
Freilich sind Ideen die Universität Würzburg zu einer „zentralgesteuerten Nebenstelle“ abzustufen grotesk. Befinden wir uns doch im internationalen Wettbewerb mit Hochschulen, die einen höheren Autonomiegrad aufweisen, als die unsrigen. Zugegeben könnte es jedoch in das Konzept der bayerischen Staatsregierung passen, die ja nur auf Bundes- und europäischer Ebene Zentralismus ablehnt und man des Öfteren den Eindruck hat, als Provinz angesehen zu werden. Nötig wäre jedoch eine Ausweitung der Autonomie.
Die Einsparungen auch im Hochschulbereich hingegen stehen nicht nur im Widerspruch zu den Wahlkampfversprechen, sondern sind auch Ausdruck dafür, dass die CSU die Anforderungen der aktuellen Bildungslage nicht erkannt hat. Die Landesregierung plant Einsparungen in Höhe von 2,5 % im Schulbereich und gar 5 % im Hochschulbereich. Der aktuell erschienene Bildungsbericht der OECD macht aber deutlich, dass in Deutschland zu wenig für Bildung ausgegeben wird. Bayern liegt gar unter dem Bundesschnitt. Unter solchen Bedingungen dürfte an die Erhebung von Studiengebühren nicht gedacht werden.
Gleiches gilt für die Anzahl der ausgebildeten Akademiker. Auch hier ist Deutschland als Wissensstandort unterdurchschnittlich. Bayern liegt gar innerhalb Deutschlands auf dem letzten Platz. Das Ganze speist sich in Bayern aus einem falsch verstandenen Elitegedanken. Auf Grund dessen die Staatsregierung das Bildungssystem in Bayern nicht darauf auslegt, den Menschen zu helfen ihr Potenzial zu entwickeln, sondern sie durch ein fragwürdiges Sieb zu drücken.